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ESPERANTO DES SCHLACHTENS

19. Februar 2022  ·  19:00 Uhr  ·  Kult Theater

Veranstalter: Polnischer Hilfsverein Poldeh e.V.
Gebühr: 10€
Lehrwerk: oder ab 18:00 an der Abendkasse 11€
Anmeldung: offtheater.zigarre@gmail.com

ein Theaterstück von Sophie Delest und Beata Cholewa-Mazurowska

Der Genuss eines Apfels eröffnet mit der Vertreibung aus dem Paradies den Beginn
der Menschheit. Ein Aphrodite durch Paris zugesprochener Apfel markiert den Anfang
des Trojanischen Krieges.

Wilhelm Tell wird vom Reichsvogt Gessler dazu gezwungen,
einen Apfel vom Kopf seines Sohnes zu schießen, was letztlich zum Aufstand gegen
diesen Tyrannen führt. Der Zankapfel erscheint in der Geschichte der Menschheit
immer wieder, mal als Streit um ein Territorium, mal als Streit der Religionen, mal als
eine verlockende Ideologie. Jede seiner Reinkarnationen führt zu Kriegen und
Kämpfen. Sind diese beendet, kommt die Zeit für ein Leben in Freiheit. Nur was
bedeutet dieser Begriff in Deutschland, Russland, Syrien oder Polen? Kämpfen
Menschen immer um Demokratie, wenn sie auf den Straßen in Demonstrationen nach
Freiheit rufen? Was passiert zurzeit in Polen, dem Modelland der Transformation nach
der Wende? Warum kommt es zur Spaltung Europas genau dort, wo früher die
innerdeutsche Grenze verlief? Wo ist der Kipppunkt, wo Freiheit als Unterdrückung
empfunden wird? Und welchen Freiheitsbegriff wünschen wir uns im 21. Jahrhundert?
Das Tanzstück von Sophie Delest und Beata Cholewa-Mazurowska versucht diese
Fragen zu beantworten. In ihm werden die Ergebnisse eines künstlerischen Labors
zusammengefasst, im Rahmen dessen Antworten auf die oben gestellten Fragen seit
Juni 2021 während einer Reihe von Workshops und Diskussionen mit der
multikulturellen Gesellschaft unserer Region gesammelt wurden.
„Wir müssen die Zeit verstehen, in der wir leben. (…) Meine Generation musste das alte
System zugrunde richten, um die Freiheit zu erkämpfen. Heutzutage brauchen wir Helden,
die nicht mehr zerstören, sondern etwas Neues aufbauen werden. (…) Es ist nicht so, dass
Menschen keine Demokratie mehr wollen. Sie wollen nur keine Demokratie in der jetzigen
Form. Man muss sich also die Frage stellen, wie sie aussehen und auf Basis welchen
ökonomischen Systems sie funktionieren soll. Die Frage ist dringend, die Unzufriedenheit
der Menschen beobachten wir heutzutage in der ganzen Welt.“

Lech Wałęsa im Gespräch mit Sophie Delest am 19.07.2020

Flyer